Wie wichtig ist die Fähigkeit sich an was neues anzupassen ?

Veränderungen gehören zum Leben wie das Sonnenlicht, aber auch wie die Dunkelheit der Nacht. Unser ganzes Leben wird von Veränderungen bestimmt und doch erzeugt Wandel nicht nur Freude, sondern eine ganze Menge Angst. Aber warum ist das so?

Schauen wir uns das Leben eines Kleinkindes an. Jeder neue Tag ist ein Abenteuer. Es ist verrückt danach neue Dinge auszuprobieren: Wie geht der Fernseher an, wie komme ich an die Keksdose, wie kann ich am schnellsten die Treppe herunterlaufen, um mit meinen Freunden zu spielen? Ein Baby, ein kleines Kind, verändert sich von Tag zu Tag, es nimmt diesen Wandel aber nicht bewusst wahr, sondern erlebt ihn als ein aufregendes Abenteuer, aufgrund seiner natürlichen Neugier und dem Spaß am Lernen.

Auf der anderen Seite brauchen gerade sehr junge Kinder eine feste Konstante in ihrem Leben: Eltern, Geschwister, Familie, das Zuhause und bestimmte Rituale geben ihnen Sicherheit. Hier sieht man die beiden Pole, die unser Leben bestimmen: Sicherheit und Beständigkeit gegen Veränderung und Herausforderungen. Je nach Erziehung und Charakter werden wir später im Extremfall zum Vermeider von neuen Situationen oder zum unsteten Abenteuer-Junkie. Die meisten Menschen verlieren im Laufe ihrer Existenz die Leichtigkeit des Seins aus ihrer Kindheit, allerdings müssen sie sich stetig Veränderungen im Leben stellen und diese gehen oft mit Verlustängsten und Scheu vor dem Unbekannten einher.

Passivität und Bequemlichkeit halten uns vor gewünschten Veränderungen ab

Wenn wir nach dem Grund für das Verharren in ungeliebten Lebenszuständen forschen, stoßen wir auf zwei Faktoren: Angst und der Wunsch nach Selbstverwirklichung. Das Verharren in verhassten Lebensumständen basiert oft auf dem Glauben: Lieber das unangenehme Bekannte als das ungewisse Neue.

Lieber Opfer als Macher?

Es gibt kaum einen Ausspruch, der uns von gewünschten Veränderungen abhält wie „…ja, aber…“ Was hat es mit dem „ja aber“ auf sich?

Wenn Menschen von ihren Wünschen und Bedürfnissen berichten, gleichzeitig aber die vielen Hindernisse, die sie an der Erfüllung der selbigen hindern, aufzählen, wird der Gesprächspartner immer wieder zu hören bekommen: „Ich würde ja gerne dies und das tun, aber dieser Umstand hält mich davon ab.“ Es wird gleichzeitig auf Brems- und Gaspedal getreten und die Lebensfahrt kommt nicht voran.

Warum verhalten sich Menschen so und was macht das mit ihrem Leben?

Im Grunde genommen will derjenige seine Situation nicht selbst verändern, denn Veränderungen machen Angst. Niemand kann voraussehen, wo die Reise enden wird und es könnte ja noch viel schlimmer kommen. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Better the devil you know“ (lieber den Teufel, den man kennt). Wandel kostet Energie, führt ins Ungewisse und erweckt Ängste.

Allerdings sollte sich jeder Mensch im Klaren darüber sein, wenn er immer das gleiche tut wird er auch immer nur dasselbe Ergebnis erzielen. Nehmen wir an, jemand hegt seit langem den Wunsch ein Haus zu bauen, gibt aber sein Geld lieber für Klamottenkauf und teure Restaurantbesuche aus, so wird er es kaum schaffen genügend Geld für das notwendige Eigenkapital beiseite zu legen. Hier kann eine Veränderung der Gewohnheiten eine ganze Menge bewirken. Anstatt jedes Wochenende schicke Boutiquen aufzusuchen und es sich abends in einem Sterne-Restaurant gut gehen zu lassen, ist es sinnvoller dieses Geld zu sparen, um sich endlich den Wunsch nach dem lang ersehnten Eigenheim zu erfüllen. Eine einfache Korrektur von Gepflogenheiten hat einen enormen Effekt auf das Wunschziel.

Veränderungen! Wie gelingen sie?

Erfolg bedeutet Veränderung

Machen wir uns nichts vor, wer Erfolg haben möchte muss sich mit Veränderungen in seinem Leben auseinandersetzen. Wenn das eigene Leben bis dato nicht von Erfolg gekrönt wurde, sei es im privaten oder im beruflichen Bereich, sollte ein Kurswechsel ins Auge gefasst werden. Wirklich erfolgreiche Menschen verdanken ihre Errungenschaften der Fähigkeit flexibel auf den ständigen Wandel im Alltag einzugehen. Ihnen ist stets bewusst, dass sie sich den Anforderungen anpassen müssen und sehen Herausforderungen als Chance, anstatt vor ihnen einzuknicken. Dazu lieben sie es Neues zu lernen, sich weiter zu entwickeln und ihre Grenzen auszudehnen. Den eigenen Horizont zu erweitern und das Spielfeld des Lebens zu vergrößern ist nicht nur eine Bereicherung des Daseins, es stärkt auch das Selbstbewusstsein. Bei einer erneuten Konfrontation mit Widrigkeiten, können wir auf unsere überwundenen Hürden zurückschauen und uns so zuversichtlicher einer schweren Situation stellen.

Eine enorme Herausforderung an die meisten Menschen ist die rasante Entwicklung der Technologie. Wer diese ignoriert wird irgendwann von ihr überholt und abgehängt. So muss z.B. Marketing in der Online-Welt neue Wege gehen, um sich zu behaupten und die Tätigkeit eines Texters und Webdesigners haben einen anderen Stellenwert als vor 10 Jahren. So musste ich mich als selbstständige Texterin mit neuen Technologien auseinandersetzen, da neben dem geschriebenen Wort immer mehr Audio- und Videodateien an Wichtigkeit im Netz gewinnen. Zuerst hatte ich etwas Scheu meine eigene Stimme auf Band aufzunehmen und nun macht es mir Spaß vorzulesen und mit innovativer Technik Audiodateien zu erstellen.

Schritt für Schritt vortasten.

Das Unbekannte ruft in uns ungute Gefühle und Unsicherheit hervor. Streben wir einen Wandel in unserem Leben an, so ist es sinnvoll sich über das Neue zu informieren, sich mit ihm vertraut zu machen. Falls z.B. ein Jobwechsel bevorsteht, sollte man im Internet über das Unternehmen recherchieren: welche Betriebskultur herrscht vor, wer ist dort beschäftigt usw.? Vielleicht kennt man bereits jemanden der dort arbeitet, sei es über Bekannte oder über Facebook. Je mehr man sich mit dem neuen Arbeitgeber vertraut macht, desto sicherer wird man sich am ersten Arbeitstag fühlen.

Würde man eine bestimmte Anzahl von Deutschen fragen ob sie schwimmen können, würden die meisten mit „Ja“ antworten. Anders sieht es z.B. bei Bewohnern einer griechischen Insel aus, dort beherrschen die wenigsten das Schwimmen und das obwohl sie direkt am Meer leben. Aber sie haben einen Heidenrespekt vor dem Meer, wissen um seine Gefährlichkeit und meiden lieber das Wasser. Das Misstrauen vor dem feuchten Element ist uns angeboren, wir können ertrinken, wenn wir uns nicht über Wasser halten. Jedoch durch das Erlernen des Schwimmens bauen wir unsere Furcht ab und dieser Lernprozess erfolgt schrittweise. Lernen ist Veränderung, in diesem Fall verändern wir uns von einer ängstlichen, wasserscheuen Person zu einem souveränen Schwimmer.

Was kann ich verlieren, was kann ich gewinnen?

Diese Frage sollten sich Menschen stellen, wenn sie vor Entscheidungen stehen oder einen Wandel in ihrem Leben anstreben. Da entdeckt man eine vielversprechende Stellenanzeige in der Zeitung oder man möchte ein außergewöhnliches Hobby, wie z.B. das Tauchen beginnen, traut sich aber nicht eine Bewerbung zu schreiben oder den örtlichen Tauchverein zu kontaktieren. Die Stelle klingt interessant, aber das Sachgebiet ist weitgehend unbekannt. Tauchen lernen macht bestimmt Spaß, aber macht man sich im Neoprenanzug nicht lächerlich? Jetzt ist es an der Zeit sich zu fragen: Was verliere ich, wenn ich den potentiellen Arbeitgeber oder den Tauchclub anrufe und was gewinne ich?

Das Schlimmste, was einem passieren könnte: Man bekommt die Stelle nicht und Tauchen macht doch nicht so viel Spaß wie gedacht. Im Endeffekt ist man nun um eine Erfahrung reicher, es wurde weder Gesundheit noch das Leben bedroht und im besten Fall bucht man den schönen Taucherurlaub für den nächsten Sommer oder hat endlich seinen Traumjob gefunden.

Das eigene Lebensziel, Lebensmotto finden

Veränderungen im Leben können positiv sein, aber leider auch negativ. Ob die neue Arbeitsstelle der Traumjob ist oder eher zum Albtraum mutiert, ist nicht vorhersehbar, genauso wenig ob eine Scheidung das eigene Leben erleichtert oder ob das Ausharren in einer eingefahrenen Beziehung nicht doch am Ende belohnt wird.

Situationen, Erlebnisse und Umstände, die sich unserer Kontrolle entziehen, wirken oft beängstigend, da braucht es einen starken Motivationsschub, um den Sprung ins kalte, unbekannte Wasser zu wagen. Träume und Wünsche sind ein starker Antriebsmotor, das eigene Leben unter die Lupe zu nehmen und sich auf Veränderungen einzulassen. Doch nicht jeder Lebenstraum passt zu jedem Menschen. Nicht jeder wünscht sich eine Villa mit goldenen Badarmaturen und nicht jeder träumt von einer Weltreise oder einem Leben als Star. Darum ist es wichtig, in sich hinein zu horchen: Was möchte ich wirklich, welche Art Leben entspricht meinen Neigungen, Talenten und Vorstellungen? Wurde der ureigene Lebenstraum gefunden, sollte man sich diesen in den buntesten Farben ausmalen, immer wieder ins Bewusstsein rufen und wie ein Leuchtfeuer im Nebel des Alltags strahlen lassen. Dieses Lebensziel lässt uns Hürden und Furcht überwinden, lässt uns in schweren Zeiten ausharren und unterstützt uns in der Überwindung von Ängsten und Zweifeln, die durch notwendige Veränderungen hervorgerufen werden.